Margarete Schweikert

Studium in Karlsruhe und Stuttgart

Margarete Schweikert 1909, Badische Landesbibliothek
Margarete Schweikert 1909, Badische Landesbibliothek

Am Badischen Konservatorium, dem Vorläufer der Badischen Hochschule für Musik, wurde Margarete Schweikert ab dem Schuljahr 1906/07 in den Fächern Violine (bei Konzertmeister Heinrich Deecke) und Musiktheorie und Komposition (bei Max Herold) ausgebildet. Eine frühe Kritik aus der Konservatoriumszeit berichtet über die Komponistin: „Über die vorzüglichen Qualitäten, die Frl. Schweikert als Geigerin und Pianistin besitzt, wurde schon des öfteren an dieser Stelle referiert. In den Vorspielen bekam man neben einer Reihe Lieder auch einen Satz einer Klavier-Violin-Sonate zu hören. Was bei den Liederkompositionen auffallen muss, das ist die polyphone Begleitung, die ihnen fast allen eigen ist. Die Komponistin hat vor allem kein Schema, die Form ist immer verschieden, man trifft fast nie die Wiederkehr gleicher harmonischer oder melodischer Wendungen an. Es sind keine weichlichen Klangschwelgereien, man spürt aus diesen Liedern Persönlichkeit, ernst, manchmal schwer, es spricht aus ihnen kühle Größe. Die Sonate hat gediegene Form, klassischen Aufbau, man sieht, dass hier eine Natur nach Echtheit der Ausdrucksmittel gerungen hat.“

Während der Studienjahre begann Margarete Schweikert, in Karlsruhe als Geigerin zu konzertieren. Dabei erklangen erste Lieder aus ihrer Feder. Aus Studienzeiten sind Kompositionen in unterschiedlicher Besetzung, etwa die Violinsonate und Orgelwerke, erhalten. Auch in ihren späteren Konzerten führte sie nur ihre Lieder auf: Die Entscheidung für die Spezialisierung als Liedkomponistin war also schon früh gefallen.

In die Zeit am Badischen Konservatorium fiel eine Aufführung mit Werken „altbadischer Meister“ - Stamitz [welcher der drei „Mannheimer“, Johann, Carl oder Anton, erwähnt MS in ihren Erinnerungen nicht], (Friedrich Ernst) Fesca, Joh(ann) K(Caspar Ferdinand) Fischer – in Rokoko-Kostümen. „Die Aufführung war so erfolgreich, dass sie wiederholt wurde.“ (Erinnerungen)

Zum Wintersemester 1912/1913 setzte Schweikert ihre Studien in Stuttgart privat fort. Ihre Lehrer waren Carl Wendling im Fach Geige und Joseph Haas, ein Schüler Max Regers, im Fach Komposition; beide unterrichteten am dortigen Königlichen Konservatorium. Zu dieser Zeit trat Margarete Schweikert als Geigerin in Karlsruhe, aber auch in anderen süddeutschen Orten wie Würzburg, Nürnberg und Stuttgart auf. In diesen Konzerten erklangen immer wieder ihre Lieder, zumeist von der Komponistin am Klavier begleitet.